Eure Ernährungsfragen - meine Antworten

Shownotes

Kennt ihr das? Ihr steht im Supermarkt und fragt euch: Ist das jetzt eigentlich gesund oder nicht? Genau wegen solcher Momente bekomme ich immer wieder eure Nachrichten und Fragen. Also wird es Zeit, sie mal in Ruhe zu beantworten. Diese Folge könnte auch heißen: „Was würde Anastasia tun?“ In dieser Folge meines Podcasts DA GEHT NOCH WAS dreht sich alles um eure Ernährungsfragen. Ich spreche über Blausäure in Leinsamen und warum ihr keine Angst davor haben müsst. Über den Unterschied zwischen Dinkel- und Weizenmehl und weshalb Dinkel eurem Darm wirklich guttut. Es geht um Hefeextrakt als natürlichen Geschmacksverstärker, um Hafermilch und worauf man beim Kauf achten sollte. Und ich verrate Euch einen einfachen Zubereitungstrick, wie Kartoffeln noch gesünder werden. Außerdem: Wie beeinflusst Zucker unseren Hormonhaushalt und die Wechseljahre? Was mache ich seit zwanzig Jahren jeden Morgen? Und warum hatte ich im Restaurant einmal doppelt so viel Hunger wie sonst? Ich verrate es euch. Eure Anastasia.

P.S. Wenn Euch auch eine Frage unter den Nägeln brennt, dann einfach hier kommentieren.

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Ein ALL EARS ON YOU Original Podcast.

Transkript anzeigen

00:00:02: Ich kann mich an einem Abend erinnern, da bin ich mit einer Freundin zu einem Inder gegangen und wir haben gegessen und ich habe nach der vollen Speise, also wirklich nach Hauptspeise, zehn Minuten später so ein Knast bekommen.

00:00:16: Ich habe die Hälfte ihres Gerichtes noch gegessen und ich habe mir noch eine zweite Potze umgestellt und habe mich danach gewundert, was ist denn hier los?

00:00:24: Was ist denn mit mir los?

00:00:25: Wieso esse ich auch einmal doppelt und dreifach so viel?

00:00:28: Gut amat, Hefe extra.

00:00:38: Hallo, Kalimera und herzlich willkommen in meinem Podcast.

00:00:41: Da geht noch was.

00:00:44: Normalerweise würde ich jetzt Felix ansprechen, aber die treulose Tomate... ist nicht nur im Urlaub, dieses Mal sogar ohne Mikro-o-m-g.

00:00:57: Aber, ich würde sagen, wir toteln einfach mal ganz unter uns.

00:01:00: Ja, wir könnten auch ein bisschen lästern über Felix.

00:01:03: Nein, natürlich nicht.

00:01:05: Wir wünschen Felix viel Spaß.

00:01:06: Er ist irgendwo, wo Sonne scheint, es sei dir gegönnt.

00:01:10: Vor allem, ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber in Berlin könnte nicht mehr bäh sein.

00:01:16: Deswegen lassen wir heute so ein bisschen Sonnenschein, indem ich heute eure Fragen ganz konkret beantworte.

00:01:24: Ich habe mir ein paar rausgepickt, die werde ich beantworten.

00:01:28: Und an dieser Stelle schon mal ein Tipp, falls ihr mal in Zukunft auch akustisch zu hören sein wollt, hier in diesem Podcast.

00:01:37: Könnt ihr das gerne bei eurer nächsten Frage signalisieren?

00:01:40: Dann würden wir euch nämlich kontaktieren.

00:01:43: Und dann nehmen wir euch einfach mit rein.

00:01:45: Das wäre doch was, oder?

00:01:46: So, und da kommen wir jetzt auch schon zur ersten Frage.

00:01:49: Helge hat geschrieben über Instagram.

00:01:51: Und zwar zu einem Bild, was ich in meiner Story gepostet habe.

00:01:55: Da habe ich nämlich gezeigt, was ich alles so täglich Röste und Zumehr nehme.

00:01:59: Unter anderem eben Nüsse, Samen und auch Leinsamen.

00:02:04: Und dann fragt sie, kann man schon für eine Woche vorrösten oder verliegern sich dann die Inhaltsstoffe?

00:02:12: Ich habe auch gelesen, dass es ein Problem mit Blausäure gibt.

00:02:16: Ja, Helga, das ist eine sehr gute Frage.

00:02:18: Das zeigt schon mal, dass du sehr interessiert bist an dem Thema Ernährung und dich auch damit befasst.

00:02:23: Das finde ich super.

00:02:25: Und ja, vorrösten kannst du auf jeden Fall.

00:02:28: und zum Thema Leinsamen und Blausäure kann ich Folgendes zum Besten geben.

00:02:33: Grundsätzlich eigentlich kein Problem.

00:02:35: Aber klar, wir schauen ein bisschen genauer hin, weil es immer mal wieder solche Schlagworte gibt und Blausäure klingt auch nicht gut irgendwie, klingt nicht schön.

00:02:45: Was ist Blausäure überhaupt?

00:02:46: Müssen wir ja erst mal klären, das wäre jetzt wahrscheinlich die Frage von Felix an dieser Stelle gewesen.

00:02:51: Blauseure ist eine farblose, leicht flüchtige Flüssigkeit bzw.

00:02:59: es ist eigentlich sogar schon ein Gas mit einem mandelartigen Geruch.

00:03:04: So, das erstmal dazu chemisch und diese Blauseure ist hochgiftig, wenn sie in größeren Mengen eingeatmet oder eben auch verschluckt wird, aber Wir müssen uns wirklich keine Sorgen machen.

00:03:20: Trotzdem gebe ich hier noch ein paar Infos, damit ihr euch auch wirklich beruhigen könnt.

00:03:24: Also leinsamen enthalten Glucoside.

00:03:28: Und wenn diese Stoffe mit Feuchtigkeit und bestimmten Enzymen in Kontakt kommen, zum Beispiel beim Kauen, Einweichen oder auch Zerkleinern, kann daraus Blausäure entstehen.

00:03:40: ist in hoher Dosis giftig, weil die Zellatmung blockiert wird.

00:03:46: Das klingt auch schon mal nicht gut.

00:03:48: Aber in normalen Verzerrmungen ist das wirklich kein Problem.

00:03:52: Vor allem, wenn man Folgendes beachtet, z.B.

00:03:56: in einem Esslöffel Leinsamen, das ist ja das, was ich jetzt schon seit fast zwanzig Jahren zu mir nehme, wirklich täglich und ich lebe noch.

00:04:02: Meine Zellen können atmen, da sind im Schnitt fünf bis zwanzig Milligramm Glycoside enthalten.

00:04:09: Und selbst wenn das komplett in Blausäure umgewandelt würde, wäre das deutlich unter der kritischen Schwelle.

00:04:19: Da gibt's ja immer dann auch Empfehlungen von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA, und die sagt, ganz, ganz safe ist man bei maximal fünfzehn Gramm geschrotete Leinsamen am Tag für Erwachsene.

00:04:36: Und vielmehr würde ich eigentlich auch niemandem empfehlen.

00:04:40: So, und jetzt wird's interessant, beim Erhitzen zum Beispiel, so wie ich das jeden Tag mache, Rösten aber auch beim Backen oder Kochen, werden die Glycoside weitestgehend zerstört.

00:04:52: Das bedeutet, Rösten reduziert und eliminiert die Blausäurebildung und dann... können wir geröstete Samen einfach mal frei von Blausäure zu uns nehmen und sind absolut unbedenklich.

00:05:07: So, ich denke mal, die Frage ist beantwortet.

00:05:09: Wir müssen uns also keine Sorge machen über Blausäure.

00:05:13: Die nächste Frage von Reni, Reni Z. Liebe Anastasia.

00:05:20: Durch deinen Enthusiasmus in Sachen Zuckerfreiheit und all deine Bücher, dein Podcast darf ich seit nunmehr knapp zwei Jahren auch mein Zuckerfreisleben genießen.

00:05:33: Nun kam heute in der Mittagspause eine kleine Diskussion zum Thema Dinkelmehl auf.

00:05:39: Meine Chefin ist der Meinung, dass dieses eins zu eins genauso Verarbeitet wird vom Körper und verwertet wird.

00:05:49: Ich glaube, dass dem nicht so ist, hat aber leider keine fundierten Argumente parat.

00:05:55: Hast du dazu eventuell eine Erklärung?

00:05:58: Viele Grüße sendet dir Reni, neununddreißig aus Erfurt.

00:06:01: Reni, wir müssen reden.

00:06:04: Also kurz gesagt erstmal, ja, Dinkelmehl wird im Körper grundsätzlich ähnlich verstoffwechselt wie Weizelnmehl.

00:06:12: Aber es gibt natürlich Unterschiede.

00:06:15: was die Verdauung betrifft, Stoffwechsel und auch Verträglichkeit.

00:06:19: Also grundsätzlich, Dinkel und Weizen sind botanisch verwandt, es ist Getreide.

00:06:24: Und Dinkel ist sogar eine ganz alte Weizenart.

00:06:28: Beide gehören halt zu derselben Gattung, ganz klar, haben ähnlich viel Stärke und Gluten.

00:06:35: Also die Verwertung im Kohlenhydratstoffwechsel ist also ähnlich.

00:06:41: Das bedeutet, Beide liefern schnell verwertbare Kohlenhydrate, was den Blutzucker ähnlich ansteigen lässt.

00:06:50: Aber hier reden wir natürlich von weißem Mehl.

00:06:54: Bei Dinkel ist es dieser Typ, sixhundert dreißig und bei Weizen kennen wir alle vierhundert fünf.

00:06:59: Da wären wir jetzt bei meinem Lieblingsthema.

00:07:01: Wir nehmen überhaupt kein Weißmehl zu uns.

00:07:03: Das machen wir grundsätzlich nicht, egal ob Dinkel oder Weizenmehl.

00:07:06: Ihr wisst ja, dass ich Weizenmehl auch nicht zu mir nehme.

00:07:09: Das haben wir halt schon oft besprochen.

00:07:11: Auch hier gab es mal eine ganze Folge dazu.

00:07:13: Weißmehl überhaupt nicht und Weizen mag ich auch nicht.

00:07:18: Und der Effekt im Körper ist nämlich folgender.

00:07:20: Egal, ob das jetzt Dinkel oder Weizenmehl ist, bei Weißmehl ist es einfach so, dass grundsätzlich der glychemische Index sehr hoch ist.

00:07:30: Das heißt, beide lassen den Blutzucker ganz schnell steigen.

00:07:35: Aber ich esse ja Vollkornvarianten.

00:07:39: Das könnt ihr natürlich auch bei Vollkorn von Weizen machen.

00:07:43: Und die haben ja immer mehr Ballaststoffe.

00:07:45: Die lassen den Zucker langsamer ansteigen, Bremsen quasi ab und der Stoffwechsel wird generell entlastet.

00:07:53: Aber es gibt schon noch einen kleinen Unterschied zu Dinkel.

00:07:57: Dinkel hat mehr lösliche Ballaststoffe.

00:08:02: Die dienen den Darmbakterien als Nahrung, ist also besser für die Darmflora.

00:08:08: Und jetzt wird es richtig spannend für uns Frauen in den Wechseljahren.

00:08:12: Da sind wir auch bei meinem neuen Buch Hot Stuff.

00:08:15: Nicht nur bessere Darmfluhrer, sondern fördern auch die Hormon-Balance, also gerade für uns Frauen in unseren besten Jahren, lieber Dinkel als Weizen.

00:08:25: Viele sagen ja auch, dass Dinkel besser ist, weil sie es einfach besser vertragen.

00:08:30: Viele haben bei Weizenmehl, Blähungen oder Völlegefühl, haben auch eine Gluten-Sensitivität und da vertragen sie einfach Dinkel besser.

00:08:39: Ich würde euch immer empfehlen, das selber auszuprobieren.

00:08:42: Und es liegt natürlich daran, dass der moderne Weizen einfach stärker gezüchtet wurde.

00:08:47: Und Dinkel ist oft weniger verarbeitet.

00:08:50: Also, es liegt an euch, Weißmehl generell nicht.

00:08:54: Und wenn ihr Vollkorn äst, dann probiert mal lieber Dinkel.

00:08:57: Es ist besser für euch.

00:08:58: Vor allem, wenn ihr zwischen, ah, vierzig und sechzig seid.

00:09:02: So, die nächste Frage kommt von Namenlos.

00:09:06: Da ist einfach nur ein hübsches Bild.

00:09:08: Aber ein wirklich hübsches Bild?

00:09:09: Gut, ohne Namen, egal.

00:09:12: Liebe Anastasia, ich habe gerade dein neues Buch verschlungen.

00:09:16: Und ich bin jetzt auch vier Tage zuckerfrei.

00:09:19: Vier Tage, herzlichen Glückwunsch!

00:09:22: Ah, du bist noch in der kritischen Phase, aber in ein, zwei Tagen müsstest du eigentlich über den heißungen auch hinweg sein.

00:09:29: Ich drück dir die Daumen, du schaffst es.

00:09:31: Du hast aber noch eine andere konkrete Frage.

00:09:33: Und zwar, Hefextrakt ist Tabu, richtig?

00:09:37: Weil Zuckerart.

00:09:38: Sind aber Hefeflocken okay?

00:09:41: Ich lebe vegan und da kommen die bei mir des Öfteren mal zum Einsatz.

00:09:44: PS, du bist meine Heldin.

00:09:47: Du namenlose Hübsche, du bist auch meine Heldin, weil du schon vier Tage zuckerfrei lebst.

00:09:51: So, Hefeextrakt interessant.

00:09:55: Aber da hast du irgendwie ein bisschen was Missverstanden, weil Hefeextrakt ist tatsächlich kein Zucker, sondern so eine Art Geschmacksverstärker.

00:10:07: Also Hefeextrakt ist ein natürlich gewonnenes Produkt aus Hefezellen, also von dieser normalen Back- oder Bierhefe, die wir kennen.

00:10:16: Anders als Hefe enthält Hefeextrakt keine lebenden Hefen mehr, sondern nur deren Inhaltsstoffe.

00:10:25: Wofür wird das verwendet?

00:10:27: Im Grunde wird es als Geschmacksverstärker benutzt, zum Beispiel in Suppen findet ihr das, in Brühen, in Soßen, auch fertig gerichtet Chips, Gewürzmischungen, oft leider auch in veganen Aufstrichen oder Fleischersatzprodukten, müsst ihr mal drauf achten.

00:10:46: Er verleiht so dem ganzen, diesen typischen, herzhaften, würzigen Geschmackersen, nennt man ja auch Umami, und es hat dann auch diesen ähnlichen Effekt wie Glutamat.

00:10:56: Aber die Frage ist denn jetzt, also Hefeextrakt ist auf jeden Fall kein Zucker, aber ist es ein Glutamat?

00:11:03: Glutamat hat übrigens die E-Nummer, sixhundert und zwanzig.

00:11:07: Nein!

00:11:08: Rechtlich gesehen nicht und auch chemisch nicht.

00:11:12: Aber es kommt gleich noch ein Aber von mir.

00:11:15: Hefextrakt enthält also von Natur aus Glutamat, aber kein zugesetztes.

00:11:20: Und daher darf auf Produkten mit Hefextrakt vorne ohne Geschmacksverstärker draufstehen.

00:11:28: Auch wenn der Geschmack ähnlich ist, also müsste auf jeden Fall wissen.

00:11:33: Deswegen hat Hefextrakt auch keine E-Nummer.

00:11:36: Das ist anders als bei anderen Zusatzstoffen, die auch als Geschmacksverstärkung deklariert sind.

00:11:43: Da wäre zu nennen.

00:11:44: Einmal.

00:11:45: Könnte euch, glaube ich, merken, weil das so abartige Worte sind.

00:11:49: Erinnert euch bestimmt, wenn ihr die irgendwo lest.

00:11:51: Mononatriomglutamat.

00:11:54: Da ist das Wort ja schon drin.

00:11:55: Das ist die E-Nummer, sixhundert und zwanzig.

00:11:58: Dann gibt es noch Dynatriomguanulat, sechshundert, siebenzwanzig.

00:12:04: Und Dynatriom... Minosinat, sixhundert und dreißig.

00:12:12: Ach ja, wir wollen diese Stoffe ja sowieso nicht.

00:12:15: Also das sind künstliche Geschmacksverstärker.

00:12:18: Hefextrakt ist ein natürliches Produkt.

00:12:22: Personen, die empfindlich auf Glutamat reagieren, also manche Leute reagieren da mit Kopfschmerzen, bei so stark gewürzten Speisen, die könnten auf Hefextrakt genauso ähnlich reagieren.

00:12:33: Das sind jetzt alles.

00:12:34: erst mal so.

00:12:35: Fakten zu Hefextrakt.

00:12:36: Für mich persönlich ist Hefextrakt nichts anderes als ein Geschmacksverstärker.

00:12:43: Auch wenn es rechtlich und chemisch so nicht zu deklarieren ist, weil es in meinem Körper denselben Effekt hat.

00:12:51: Das heißt, ich kann mich an einem Abend erinnern, da bin ich mit einer Freundin zu einem Inder gegangen und wir haben gegessen und ich habe nach der vollen Speise, also wirklich nach Hauptspeise, zehn Minuten später so ein Knast bekommen.

00:13:07: Ich habe die Hälfte ihres Gerichtes noch gegessen und ich habe mir noch eine zweite Potze umgestellt und habe mich danach gewundert, was ist denn hier los?

00:13:15: Was ist mit mir los?

00:13:16: Wieso esse ich auf einmal doppelt und dreifach so viel Glutamat?

00:13:20: Hefe-Extrakt.

00:13:21: Also das ist halt so eine Sache, müsst ihr einfach mal für euch probieren.

00:13:25: Ich lasse es auf jeden Fall weg, was ich sehr schade finde, weil in vielen veganen Produkten, in diesen Veggie-Würstchen ist es halt auch oft drin.

00:13:33: Aber könnt ihr gerne ausprobieren, ich lasse es auf jeden Fall weg.

00:13:37: So, zur nächsten Frage.

00:13:39: Melanie.

00:13:40: Melanie hat auch ein sehr hübsches Foto.

00:13:42: Guten Morgen, Anastasia.

00:13:44: Ich versuche, mich zuckerfrei und weizenfrei zu ernähren.

00:13:48: Da ich um Kuhmilch einen Bock mache, trinke ich gerne Hafermilch.

00:13:52: Was hältst du von Hafermilch?

00:13:54: Ja, ja, ja, das Phänomen Hafermilch.

00:13:58: Ich glaube, da habe ich schon so viele Fragen von euch bekommen.

00:14:00: Wir müssen reden.

00:14:01: Wir müssen reden.

00:14:03: Wird zunehmend tatsächlich kritisiert?

00:14:06: Vor allem so in diesen Wellness- und Gesundheitskreisen.

00:14:09: Und das hat mehrere Hintergründe.

00:14:12: Nicht alles müsste echt mal drauf achten, ist jetzt auch wissenschaftlich gesichert.

00:14:18: Vieles ist wie so oft sensationsanfällig.

00:14:23: Wir haben schon oft auch in diesem Podcast darüber gesprochen, warum, wer, was, wann, wie erzählt.

00:14:29: Ja, Clickbait, wir wollen Reichweite, wir wollen Sensation, wir wollen eure Aufmerksamkeit, um dann irgendwas zu verkaufen.

00:14:36: Das haben wir ja schon.

00:14:37: Aber es gibt durchaus legitime Kritikpunkte.

00:14:40: Also was wird denn überhaupt kritisiert an der Hafermilch?

00:14:43: Hoher Kohlenhydratgehalt.

00:14:45: Klar, Hafer ist ja ein Getreide, hat also viel Stärke, kann deswegen einen relativ hohen glychemischen Index haben, also Blutzucker schnell steigen lassen.

00:14:57: Dann gibt es viele Hafermilchsorten, wo Zuckerzusätze drin sind oder andere Zusatzstoffe, zum Beispiel Aromen, Verdickungsmittel, Emulgatoren oder auch Fette aus Samenölen, ganz einfach um den Geschmack zu optimieren und auch so um die Textur so zu verbessern.

00:15:18: Das sind tatsächlich Kritikpunkte und da kann ich nur sagen, Klar, die lasse ich auch alle weg.

00:15:25: Auf meiner Hafermilch sind maximal drei Zutaten drauf.

00:15:29: Es ist Wasser, es ist Hafer und manchmal vielleicht mehr Salz oder Sonnenblumenöl, aber da ist ja dann so wenig von drin.

00:15:36: Da müssen wir schon drauf achten.

00:15:37: Also Menschen, die clean essen wollen, sollten wirklich auf die Zutatenliste achten und da gehören nicht mehr als drei, maximal vier Zutaten drauf.

00:15:47: Dann wird kritisiert Verlust von Ballaststoffen und Nährstoffen.

00:15:51: Klar, es wird bearbeitet, dann sind da auch weniger Ballaststoffe drin.

00:15:56: Als die jetzt in den ganzen Haferflocken, ist es ja klar, die werden entfernt und verdünnt.

00:16:02: Aber jetzt mal ganz ehrlich, wer trinkt den Hafermilch im Kaffee zum Beispiel oder backt damit, weil er seine Nährstoffdichte noch erhöhen möchte?

00:16:11: Da essen wir doch dann die Haferflocken oder ein Stück Dinkelbrot, oder?

00:16:16: Also die Kritik lasse ich jetzt auch nicht so zu.

00:16:18: Es ist so, tatsächlich, aber ich benutze das wirklich nur für meinen Kaffee und zum Backen.

00:16:23: Insofern ist das alles gut.

00:16:26: Dann gibt es tatsächlich Leute mit Glutenempfindlichkeit, ist ja klar, und obwohl Hafer von Natur aus Gluten frei ist, gibt es ja oft Kreuzkon... Termination bei der Verarbeitung von Weizen oder Gersten.

00:16:42: Da müsste schon drauf achten, aber eigentlich ist Hafer glutenfrei.

00:16:48: Und bei Menschen, die Diabetes haben oder eine Insulinresistenz, muss man durchaus drauf achten, dass man nicht zu viel trinkt.

00:16:55: Ich weiß, dass Felix letztens in einer Folge erzählt hat, dass er ein Liter Hafermilch am Tag trinkt, würde ich jetzt niemand empfehlen.

00:17:01: Gut, er ist jetzt stärker und größer als ich.

00:17:03: Das wäre dann vielleicht bei mir ein halber Liter.

00:17:05: Das ist zu viel.

00:17:07: Das sind einfach auch zu viele Kalorien.

00:17:09: Also einfach mal calorisch gesehen.

00:17:11: Das wäre schon ein Snack oder vielleicht eine kleine Mahlzeit.

00:17:15: Da finde ich, sollte man schon auf nährstoffreiche Kalorien zuvor achten.

00:17:21: So, also generell.

00:17:23: Hafermilch ist populär geworden, weil immer mehr Leute keine Kuhmilch trinken wollen.

00:17:29: Damit steigt auch immer die Kritik, sobald irgendwo eine Schwäche gesichtet wird.

00:17:34: Das ist einfach so.

00:17:36: Influencer und Wellness Communities sind dann oft eben fokussiert und wollen eine perfekte Lebensmittel haben.

00:17:43: Aber was ist schon perfekt?

00:17:45: Man muss es ja immer so oder so betrachten.

00:17:49: Die wachsende Aufmerksamkeit, das fördert einfach die Lust auf Kritik, das kennen wir ja alle.

00:17:56: Und es gibt auch immer mehr Forschung und Medienberichte, aber das ist ja alles in Ordnung, solange wir wissen, wie wir diese ganzen Nachrichten zu lesen haben.

00:18:03: Wir sind wachsam.

00:18:06: Vanessa aus Stuttgart hat geschrieben, warum ist du keine Kartoffeln?

00:18:14: Vanessa, wie kommst du eigentlich darauf, dass ich keine Kartoffeln esse?

00:18:18: Aber du hast recht, ich esse lieber Süßkartoffeln.

00:18:22: Und dann können wir gerne darüber reden.

00:18:24: Süßkartoffeln haben einen niedrigeren glychemischen Index als gekochte oder geschädte Kartoffeln.

00:18:31: Das bedeutet, sie lassen den Blutzucker langsamer ansteigen.

00:18:35: Bessere Insulinantwort?

00:18:37: Ich bin länger satt.

00:18:39: Könnt ihr ja gerne mal selber ausprobieren?

00:18:41: Kartoffeln essen und Süßkartoffeln essen und dann gucken, wie lange ihr satt seid.

00:18:47: Ich bin bei Süßkartoffeln viel, viel länger satt und ich finde es natürlich auch leckere, weil sie süßer sind.

00:18:53: Aber gegen Kartoffeln ist überhaupt nichts zu sagen.

00:18:57: Denn dieser glychemische Index, der hängt tatsächlich stark von der Zubereitung ab.

00:19:04: Mein ultimativer Tipp, wenn du Kartoffeln, aber auch Süßkartoffeln kochst, abkühlen lässt und dann wieder aufwärmst, entsteht mehr resistente Stärke, was den Blutzucker stabilisiert und sogar den Darmbakterien nutzt.

00:19:20: Also einfach mal ausprobieren, kann ja nicht schaden.

00:19:23: und vielleicht noch ein kleiner Vergleich, Mikronährstoffe.

00:19:28: Und überhaupt irgendwelche Stoffe in den Kartoffeln und Süßkartoffeln.

00:19:32: Also Kartoffeln sind eine sehr gute Vitamin C-Quelle, das will man gar nicht meinen.

00:19:37: Doch, doch, doch, haben auch sehr viel Kalium, das heißt sie entwässern, haben auch eine blutdrucksenkende Wirkung, falls das bei euch ein Problem sein sollte, haben auch viele schöne sekundäre Pflanzenstoffe und Süßkartoffeln sind besonders reich an bitter Karotin, also wird ja.

00:19:55: dann zu Vitamin A, das ist gut für unsere Euglein, für die Haut, für unser Immunsystem.

00:20:00: haben viele Stoffe, die antioxidativ sind, entzündungshemmend sind und werden tatsächlich auch besser vertragen bei Leuten mit Histamin oder Autoimmunbeschwerden.

00:20:10: Nur mal so ein Tipp an dieser Stelle.

00:20:13: Ihr müsst es ausprobieren.

00:20:14: Ich liebe Kartoffeln genauso.

00:20:16: Esse aber öfter süß Kartoffeln, weil ich einfach länger davon satt bin.

00:20:19: Aber Kartoffeln sind keine Dickmacher, sondern nur, wenn ihr sie im Kartoffelsalat mit Mayonnaise erschlagt.

00:20:25: Ich mache es ganz einfach auf die griechische Art und Weise mit Olivenöl und gebacken oder gegrillt oder als Pommes im Ofen oder in der Heißluftritteuse.

00:20:36: wunderbar.

00:20:37: Überhaupt kein Thema.

00:20:39: So und die letzte Frage bezieht sich auf mein neues Buch Hot Stuff.

00:20:43: Meine ultimativen Tipps für die heiße Phase von Frauen.

00:20:47: hat Zucker einen Effekt auf die Wechseljahre.

00:20:51: Das fragt Brigitte aus Wuppertal.

00:20:55: Obrigitte, das ist eine sehr gute Frage.

00:20:58: Und das hat mich bei der Recherche für mein neues Buch auch völlig aus der Bahn geschmissen.

00:21:03: Denn die ganz klare Antwort, ja und wie.

00:21:06: Und damit habe ich vor zwanzig Jahren so eine krasse Entscheidung für meine Wechseljahre gefällt.

00:21:12: Das hätte ich ja damals nie geahnt.

00:21:13: Ich war ja einfach nur ein Zuckerjunkie und wollte damit aufhören.

00:21:17: Und jetzt weiß ich, dass ich meine besten Jahre dadurch ganz, ganz gut gestaltet habe.

00:21:22: Also wir reden ja wie immer vom Industriezucker, das ist der raffinierte Zucker in Süßigkeiten, Softdrinks und so, das wisst ihr ja alle schon.

00:21:30: Dieser Industriezucker wirkt nicht direkt wie ein Hormon, hat aber indirekt Einfluss auf unseren Hormonhaushalt, vor allem in den Wechseljahren.

00:21:43: Zum Beispiel der Einfluss auf den östrogenen Spiegel.

00:21:47: Also Zucker lässt ja den Blutzucker rasch ansteigen.

00:21:50: Das haben wir schon mitbekommen.

00:21:51: Dadurch steigt ja das Insulin, was den Zucker aus dem Blut holen soll.

00:21:57: Ein chronisch hoher Insulinspiegel fördert die Bildung von Achtung Bauchfett.

00:22:05: Und das ist ja das, was viele Frauen beklagen, selbst wenn sie nicht zunehmen, dass sie auf einmal einen Bauch bekommen, den sie vorher nicht hatten.

00:22:15: Das liegt unter anderem an einem chronisch hohen Insulinspiegel durch zu viel Zucker.

00:22:23: Alkohol natürlich auch, aber ich gehe mal davon aus, dass ihr mehr Zucker als Alkohol zu euch nehmt.

00:22:28: Ein hoher Zuckerkonsum trägt ja auch langfristig zur Insulinresistenz bei und fördert Entzündungsprozesse.

00:22:37: Das Ganze beeinflusst auch die Empfindlichkeit der Hormonezeptoren ganz generell und natürlich eben auch für Oestrogen.

00:22:46: und so ein ständig schwankender Blutzucker rauf, runter, rauf, runter, immer nach Konsum hoch und dann wieder runter, kann diese typischen Wechseljahrsbeschwerden auch noch verstärken, sowas wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, aber auch Schlafstörungen.

00:23:02: Ihr werdet sehr schnell einen Unterschied merken, wenn ihr, sagen wir mal, sechs Wochen, ihr seid in den Wechseljahren und seid sechs Wochen zuckerfrei, ihr werdet sofort einen Unterschied merken.

00:23:12: Und dann gibt es natürlich auch langfristige Folgen.

00:23:14: Das ist immer so ein bisschen abstrakt, weil es nicht so greifbar ist, aber es gibt langfristige Gesundheitsrisiken.

00:23:21: Zucker erhöht ja das Risiko für das metabolische Symptom.

00:23:24: Also alles, was mit dem Stoffwechsel zu tun hat.

00:23:27: Typ zwei Diabetes, aber auch Herzkreislauferkrankungen.

00:23:31: Und das sind ja gerade die Dinge, die nach der Menopause auch häufiger auftreten, gerade bei Frauen.

00:23:38: Nur mal so im Hinterkopf behalten.

00:23:39: Also, kurz zusammengefasst, Industriezucker senkt nicht direkt, denn Oestrogenspiegel kann aber eben über Gewichtszunahme, Bauchfett, Insulinresistenz, die gesamte Hormonballons zusätzlich stören und das verstärkt halt den Oestrogenabfall, der ja eh schon weniger wird in den Wechseljahren, aber eben zusätzlich.

00:24:02: So, und deswegen geht es mir relativ gut, obwohl ich schon so alt bin und mittendrin im Gemenge bin.

00:24:08: Ich hoffe, euch geht es gut und ich hoffe, ihr habt Felix genauso vermisst wie ich.

00:24:14: Die kleine treulose Tomate wird aber nächste Woche wieder da sein und dann werden wir uns einem interessanten Thema widmen.

00:24:21: Lasst euch überraschen, denn Es gibt ja noch so viel zu besprechen in unserem Universum.

00:24:26: Ich freue mich auf euch und wenn ihr Fragen habt, stellt sie uns, wir beantworten sie.

00:24:31: Bis zum nächsten Mal, denn da geht ja noch was.

00:24:34: Bis dann, tschüss und bye-bye.

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